Am heutigen Vormittag trafen sich Vertreter und Vertreterinnen des kommunalen Bündnisses LAUSITZRUNDE in Hoyerswerda zur dritten großen Sitzung in diesem Jahr.
In ihrem Grußwort zum Auftakt des Treffens betonte Ines Fröhlich, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr die Notwendigkeit der weiteren, engen strategischen und länderübergreifenden Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und ihren Landesregierungen. Ausdrücklich lobte sie in diesem Zusammenhang die Initiative der LAUSITZRUNDE, auch mit der Bundespolitik in direkten Dialog zu treten. Es gehe darum, angesichts des Ausstiegsdatums 2038 keine Zeit zu verlieren.
Nur drei Jahre nach der gesetzlichen Regelung des Kohleausstiegs sei aber bereits auch viel geschafft worden und sie wünsche sich bundesweit mehr Anerkennung und Sichtbarkeit dieser Erfolge, so Ines Fröhlich. Das würde die Menschen in der Lausitz ermutigen, mit erhobenem Kopf ihre wandelvolle Geschichte zu erzählen, auf das Geleistete mit Stolz zurück- und auf das Kommende mit gleichem Stolz vorauszublicken.
Ohne junge Menschen, insbesondere ohne junge Frauen, die in ihrer Heimat bleiben und dort ihre Chancen und Perspektiven nutzen wollen, werde keine erfolgreiche Strukturentwicklung möglich sein, hob auch Jörg Mühlberg, Geschäftsführer der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung GmbH, in seinem Redebeitrag hervor. Er lobte den Industriepark Schwarze Pumpe/Carna Plumpa als erfolgreiches Beispiel für die gemeinsame, länderübergreifende Weiterentwicklung dieses industriellen Leuchtturms der Lausitz.
Heiko Jahn, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH, zog positive Bilanz aus dem bisherigen Werkstattprozess für die brandenburgische Seite der Lausitz und plädierte dafür, zukünftig den Fokus auch auf die soziale Infrastruktur zu legen.
Ein weiteres Werkzeug zur erfolgreichen Realisierung von Strukturentwicklungsprojekten brachte Lars Mühlbach mit in die Runde, stellvertretender Referatsleiter im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, der vor den kommunalen Vertretern für den europäischen Just Transition Fund (JTF) warb.
Torsten Pötzsch, Oberbürgermeister von Weißwasser/O.L. und Sprecher der Lausitzrunde betonte: "Nur durch die unermüdliche Zusammenarbeit von Bundesregierung, Landesregierungen, Kommunen und beteiligten Stakeholdern wird der Strukturwandel gelingen können."
Er wünschte sich mehr Initiativen und Unterstützung bei der Sichtbarmachung von gelungenen Strukturentwicklungs-Projekten in der Lausitz. "Daran müssen alle arbeiten", so Torsten Pötzsch, "dass die positiven Kräfte der Strukturentwicklung auch die Köpfe der Menschen in der Lausitz erreichen. Dieser Wandel sollte Zuversicht stiften und nicht als Bedrohung wahrgenommen werden. Er ist eine greifbare Chance, besonders für die jungen Menschen hier, aber auch für junge Menschen aus anderen Gegenden, die nach neuen Perspektiven suchen."
Mit Blick auf die Energiewende forderte er erneut eine gesicherte kommunale Teilhabe, "so dass die kernbetroffenen Kommunen und ihre Bürger und Bürgerinnen vom Umbau der Lausitz in eine grüne Energieregion nachweislich profitieren werden".