Heute, am 26.08.2025 trafen sich Mitglieder der LAUSITZRUNDE mit Hanka Mittelstädt, Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg in Spremberg/Grodk.
"Energie können wir produzieren, Wasser nicht", mit diesen Worten eröffnete Bürgermeisterin Christine Herntier das Treffen, bei dem alle Teilnehmenden von Beginn durch lösungsorientierte und konstruktive Überlegungen der Dringlichkeit des Themas Rechnung trugen.
In dem zweistündigen Austausch ging es um die verschiedenen Anliegen und Forderungen der LAUSITZRUNDE zum Wasserhaushalt der Lausitzer Seen und Flüsse nach dem Kohleausstieg. Dabei u.a. um mögliche zukünftige Speichernutzungen und -ertüchtigungen, um die gemeinsame Strategie, die Mitwirkung des Bundes weiterhin konsequent einzufordern, etwa bei der Finanzierung oder auch bei der Moderation und Koordinierung der Wasserüberleitungen zur Spree in der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) sowie in der analogen IKSO (Grenzfluss Oder-Neiße zur Republik Polen).
U.a. gilt es zu entscheiden, aus welchem der Spree benachbarten Flussgebieten jährlich rund 63 Mio. Kubikmeter zur anteiligen Füllung der notwendigen Gesamtspeicherkapazität von 178 Mio. Kubikmeter saisonal und umweltverträglich entnommen werden können.
Seit Ihres Bestehens ist der Wasserhaushalt der Spree eines der Kernanliegen der LAUSITZRUNDE, das sie in einer gesonderten „Arbeitsgemeinschaft Wasser“ immer wieder gegenüber Landes und Bundespolitik vertritt. Längst führen die Folgen des Klimawandels und Kohleausstieges zu einem dauerhaft bleibenden niedrigeren Wasserdargebot gegenüber den letzten Jahrzehnten. Dauerhaft kritische Wasserdargebote werden für die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts prognostiziert. Bereits gegenwärtig treten gehäuft und temporär kritische Wasserdargebote auf, die mit gefährdenden Wirkungen auf die Gesellschaft und die Natur einhergehen.
Ein Kollabieren des Wasserhaushaltes, darunter ist die dauerhafte Unterdeckung des Mindestwasserbedarfs durch ein zu geringes Dargebot zu verstehen, kann nur durch Maßnahmen der Erhöhung der Speicherkapazität und neu zu errichtender Wassertransfers zwischen den genannten Flussgebieten vermieden werden.
Weitere Themen des Austauschs mit der Ministerin waren Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität der Spree und in diesem Zusammenhang auch der Sachstand zur Dichtwand des Speicherbeckens Lohsa II.
Im Hinblick auf den Denkmalstatus der Brikettfabrik im Industriepark Schwarze Pumpe/Carna Plumpa wies Bürgermeisterin Christine Herntier auf bedenkenswerte umweltpolitische Folgen hin: Fielen die 44ha voll erschlossener und planungsrechtlich gesicherter Industriefläche im Zentrum des Industrieparks durch Denkmalschutz weg, würde dies nur durch die Neuerschließung von ebenso vielen Hektar Wald- bzw. Landwirtschaftsfläche zu ersetzen sein. Abgesehen von den dann entstehenden immensen Erschließungskosten, wäre dies im Hinblick auf Klimaschutz und Naturschutz schwer zu vertreten.
An dem Treffen Thema Wasser nahmen teil: Thomas Leberecht (BM Gemeinde Lohsa), Gerd Richter (LMBV), Roland Peine (ASG Spremberg/Grodk), Thomas Zenker (BM Großräschen), Ministerin Hanka Mittelstädt, Gerd Schmiedel (Stadt Spremberg/Grodk), Christine Herntier (BM Spremberg/Grodk), Tobias Hentschel (Amtsdirektor Amt Burg (Spreewald)), Anke Herrmann (MLEUV, Abt. Wasser- und Bodenschutz), Wolfgang Roick (Mitglied des Landtages Brandenburg), Dr. Klaus-Peter Schulze (ehem. MdB, Leiter AG Wasser der Lausitzrunde)